Forschungsprojekte der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
Laufende Projekte
Rheumaorthopädisches Komplikationsregister
(Dr. med. Christoph Biehl (Universitätsklinikum Gießen und Marburg), Dr. med. Thomas Randau (Universitätsklinikum Bonn), Prof. Dr. W. Rüther (Uniklinikum Hamburg Eppendorf))
- Hintergrund: Die meisten rheumaorthopädischen Eingriffe werden heute an Patienten durchgeführt, die eine immunsuppressive Basistherapie erhalten. Die Immunsuppression gefährdet den operierten Rheumapatienten sowohl durch eine erhöhte Wundheilungsstörungsrate als auch durch eine erhöhte Infektionsrate. Das Absetzen der Medikamente vor und während der Operation birgt aber wiederum stets die Gefahr eines Rheumaschubes mit entsprechender Gelenkschädigung. Die Entscheidungsfindung pro / contra Absetzen ist sehr schwierig, da zuverlässige Daten fehlen.
- Ziel: Zielsetzung des Registers ist es, als epidemiologische Langzeitstudie deutschlandweit flächendeckend die Rate von Wundheilungsstörungen, Thrombosen und Embolien nach Operationen von Patienten mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen unter Immunsuppression in Abhängigkeit von der Art der Operation und der Basistherapie zu erfassen. Dies soll in Zukunft klare Aussagen zum Absetzen oder zur Weiterführung einer Basistherapie vor und während einer Operation ermöglichen.
- Methode: Rheumaorthopädischen Eingriffe werden zentral erfasst und ausgewertet. Die Daten aller von entzündlich rheumatischen Erkrankungen betroffenen Patienten werden vor der Operation prospektiv mittels standardisierter, EDV-lesbarer Bögen eingegeben. Im Falle von auftretenden Komplikationen wird erneut eine Datenerfassung durchgeführt. Im Rahmen der Datenauswertung werden die Datensätze ggf. auch klinikübergreifend gekoppelt und somit der Komplikationsverlauf miterfasst.
Sarkopenie bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen
(Dr. med. Gabriele Armbrecht, Dr. rer. medic. Roswitha Dietzel, Prof. Dr. med. Frank Buttgereit, Charité Berlin)
- Ziel: Es soll untersucht werden, wie weit die Sarkopenie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) verbreitet ist. Die Ergebnisse sollen außerdem dazu beitragen, das komplexe Phänomen der Sarkopenie besser zu verstehen und Risikofaktoren zu identifizieren, um zukünftige Ansätze für eine verbesserte Diagnostik zu liefern. Darüber hinaus sollen präventive Trainingsinterventionen für Rheumapatienten aus den Ergebnissen abgeleitet werden.
- Methode: Unter Anwendung verschiedener Sarkopenie-Definitionen wird erhoben, bei wieviel RA-Patienten eine Sarkopenie vorliegt (Querschnittsstudie). In einem zweiten Schritt werden die erhobenen Daten der RA Patienten mit Daten von Kontrollen ohne RA verglichen (Fall-Kontrollstudie). Untersucht werden Muskelmasse, Muskelfunktion, körperliche Aktivität, Lebensqualität und Laborparameter.
Erkrankung, Beruf und Arbeitssituation- Eine Studie für Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) oder systemischem Lupus erythematodes (SLE)
(PD Dr. med. Jutta Richter, Prof. Dr. med. M. Schneider, Universitätsklinikum Düsseldorf)
- Ziel: Identifikation der Faktoren, die die Zufriedenheit in der Arbeitssituation bei Rheumatiker/inne/n determinieren.
- Methode: Im Rahmen einer Querschnittsstudie wurden deutschlandweit 252 berufstätige SLE- und 267 berufstätige RA-Patient/inn/en anhand eines standardisierten von den Patient/inn/en selbst auszufüllenden Fragebogensets, u.a. zur Arbeits- und Lebenszufriedenheit bzw. zu psychosozialen Arbeitsbelastungen, befragt.
- Ergebnisse: Eine hohe Anzahl von RA- und SLE-Patient/inn/en zeigt Hinweise auf berufliche Krisen, die durch starke berufliche Verausgabung zustande kommen, wenn diese Verausgabung nicht angemessen entschädigt wird (Gratifikationskrise). Außerdem zeigten die Ergebnisse auch eine übersteigerte Verausgabungsbereitschaft.
Eine Zusammenfassung der ersten Ergebnisse finden Sie hier