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Urlaub: Mobilität und Reisen mit Rheuma

Ist unbeschwerter Urlaub für alle möglich? Die Deutsche Rheuma-Liga sagt: Ja, ist er – wenn Sie ein wenig Voraussicht walten lassen. Wir haben wertvolle Informationen und Tipps gesammelt, die eine Reise für Rheumabetroffene mit Handicap besser planbar machen.

Vor der Reise: Ein Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt

Bevor es auf Reisen geht, vereinbaren Sie rechtzeitig noch einen Termin mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Folgende Fragen sollten Sie klären:

  • Ist das gewählte Reiseziel mit seinem Klima für mich geeignet?
  • Medikamente und Zeitverschiebung – was ist zu beachten?
  • Was ist bei einem Krankheitsschub im Urlaub zu tun?
  • Welche Impfungen sind möglich und erforderlich?

Tipp: Für den Fall, dass im Urlaub ein Arztbesuch erforderlich ist, notiert man sich am besten vorher den Namen der Erkrankung in der Landessprache und auch in Englisch. So können Missverständnisse bei der Behandlung ausgeschlossen werden.

Deutschland ohne Hindernisse erleben

Sie wollten schon immer einmal durchs Weltnaturerbe Wattenmeer wandern? Oder ganz hoch hinaus – aufs Nebelhorn im Allgäu? Das ist für Rheumabetroffene mit Mobilitätseinschränkungen kein Problem – im Norden dank Wattrollstuhl, im Süden dank umgerüsteter Bergbahn. Was barrierefreies Reisen in seinen verschiedenen Facetten angeht, liegt Deutschland weit vorn. So halten alle 16 Bundesländer auf den Webseiten ihrer Tourismusverbände Informationen für Gäste mit Einschränkungen bereit.

Weitere Informationen: Eine entsprechende Auflistung mit Links zu diesen Tourismusverbänden finden Sie auf der Internetseite der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT). Sie können ebenso dort anrufen (Tel.: 069/97 46 40) oder eine E-Mail schreiben (info(at)germany.travel).

Datenbank „Reisen für Alle“ mit detaillierten Informationen

Das bundesweite Kennzeichnungssystem für barrierefreie Tourismusangebote „Reisen für Alle“ wurde vom damaligen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) initiiert. Es zertifiziert Orte und Regionen, die eine bestimmte Anzahl von Angeboten für Gäste mit Behinderung bereithalten und listet sie in einer Datenbank. Erfasst werden relevante Daten für sieben verschiedene Gästegruppen wie zum Beispiel Menschen mit Gehbehinderung, Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Sehbehinderung. Die Abfrage wurde gemeinsam mit Betroffenen entwickelt. Über einen Suchfilter lassen sich Unterkünfte nach bestimmten Kriterien sortieren.

Weitere Informationen: Die Datenbank finden Sie auf der Homepage der DZT und auf der Seite der Initiative „Reisen für Alle“ selbst, die beim Verein Deutsches Seminar für Tourismus Berlin angesiedelt ist (Tel.: 030/23 55 19-0). Die Arbeitsgemeinschaft Barrierefreie Urlaubsziele in  Deutschland ist ein Verbund aus Städten und Tourismusregionen, die sich der Entwicklung des barrierefreien Tourismus in Deutschland in besonderem Maße verschrieben haben.

Welche Art der Anreise wählen?

Anreise mit der Bahn

Für viele Rheumabetroffene ist schon die Anreise zum Urlaubsort ein Dilemma: Langes Warten am Bahnhof oder das gelegentlich unvermeidbare Tragen des Rollkoffers zahlen sich am nächsten Tag in dick geschwollenen Handgelenken aus. Doch bleibt die Anreise mit dem Zug – neben ihrer Klimafreundlichkeit – sicher die bequemste Variante für Rheumatiker: Aufstehen und umhergehen beugen zum Beispiel Steifheit vor.

Der Mobilitätsservice der Deutschen Bahn bietet eine Menge wertvoller Unterstützung. Er hilft bei der Organisation der An- und Abreise, sucht Verbindungen ohne Umsteigen und organisiert Hilfen für das Ein-, Um- und Aussteigen. Wer am Bahnhof Hilfe braucht oder Gehhilfen mitnehmen möchte, sollte sich jedoch mindestens einen Tag vor Reisebeginn anmelden.

Hier können Reisende auch Tickets und Platzkarten bestellen und sie sich per Post oder E-Mail zuschicken lassen. Mit dem Merkzeichen „B“ im Schwerbehindertenausweis kann eine Begleitperson kostenlos mitreisen – Platzkarten für Reisende und Begleitperson gibt es gratis beim Mobilitätsservice.

Weitere Informationen: Mobilitätsservice der Deutschen Bahn, Tel.: 01806/51 25 12, täglich von 6 bis 22 Uhr. Mehr Infos zum barrierefreien Reisen mit der Deutschen Bahn finden Sie hier.

Zusatztipp: Viele Betroffene erhalten die Bahncard günstiger. Infos über die Voraussetzungen und mehr finden Sie hier.

Anreise mit dem Auto

Bei der Anreise mit dem eigenen Pkw verursacht das Umfassen des Autolenkrads und das lange Sitzen Gelenk-, Muskelschmerzen und Co. Da hilft es nur, regelmäßig Pause zu machen und sich ein paar lockernde Bewegungsübungen zu gönnen.

Anreise mit dem Bus

Eine mögliche Alternative zu Auto, Bahn oder Flugzeug sind Fernbusse. Sie verbinden viele große deutsche Städte, und ihre Haltestellen liegen meist zentral in der Nähe der Hauptbahnhöfe. Der Zugang zu den Bussteigen und Bussen ist jedoch nicht immer stufenlos erreichbar und nicht jeder Bus bietet Platz für einen Rollstuhl. Auf Pausenzeiten und -dauer haben Sie keinen Einfluss. Deshalb ist es ratsam, die Unternehmen vorab aktiv nach den wichtigen Dingen zu fragen.

Von Parkplätzen und Toiletten für Menschen mit Handicap

Parkplätze für Menschen mit Behinderung stehen auf den meisten Rastplätzen (und auch bei touristischen Anlaufstellen) zur Verfügung. Auf einem öffentlichen Parkplatz brauchen Sie dafür jedoch den speziellen blauen EU-Parkausweis, den Sie mit entsprechenden Voraussetzungen bei der zuständigen Stelle – in der Regel bei der Straßenverkehrsbehörde oder beim Ordnungsamt Ihres Wohnortes – beantragen können.

Auf Rastplätzen und vielen öffentlichen Einrichtungen ist zudem eine Toilette für Menschen mit Behinderung vorhanden. Es kann sein, dass für den kostenfreien, selbstständigen Zugang zu diesen Toiletten der sogenannte Euro-Schlüssel notwendig ist. Er kann beim Verein Club Behinderter und ihrer Freunde Darmstadt (CBF DA) zum Selbstkostenpreis bestellt werden, aber auch bei anderen Sozialeinrichtungen, etwa bei der Caritas.

Weitere Informationen: Achtung: Behindertentoiletten sind leider noch kein Standard. Beim Berliner Verein Sozialhelden vor der Fahrt unter www.wheelmap.org checken, wo sie verfügbar sind.

Medikamente im Urlaub

Wer wie viele Rheumabetroffene Medikamente mit auf Reisen nehmen muss, sollte einige Dinge beachten.

  • Transport

Bei Medikamenten sollten große Temperaturschwankungen vermieden werden. Für den Transport sind deshalb Isoliertaschen gut geeignet. Präparate wie Biologika, die gekühlt werden müssen, werden in einer Kühlbox transportiert. Auf Flügen nimmt man Medikamente am besten mit ins Handgepäck, für den Fall, dass der Koffer verloren geht. Zudem liegt die Temperatur im Laderaum häufig unter zwei Grad Celsius.

  • Sicherheitsbestimmungen

Wegen der Sicherheitsbestimmungen auf Flügen muss die Fluggesellschaft so früh wie möglich vor Antritt der Reise über die Mitnahme von Spritzen informiert werden. Auch über die genauen Bestimmungen zum Transport sollte man sich informieren: Welche Kühltaschentypen sind erlaubt? Gibt es einen Platz im Bord-Kühlschrank? Müssen Medikamente originalverpackt transportiert werden? Auch zu bedenken ist, dass einige Länder die Einfuhr von Opiaten nicht akzeptieren.

  • Ärztliche Bescheinigung

Lassen Sie sich für den Zoll eine ärztliche Bescheinigung über die Notwendigkeit der Medikamente ausstellen, insbesondere bei Spritzen oder opiathaltigen Präparaten. Wer ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk hat, benötigt für den Sicherheitscheck am Flughafen einen Endoprothesen-Pass. Man erhält ihn in der Regel nach der Operation im Krankenhaus oder in der Arztpraxis.

  • Reserve

Nicht in allen Ländern sind die benötigten Medikamente erhältlich. Kalkulieren Sie deshalb besser immer eine Reserve ein.

Impfungen bei Rheuma

Generell sind die empfohlenen Reiseimpfungen auch für Rheumatiker wichtig, weil gerade bei ihnen die Infektionsgefahr erhöht sein kann. Während Totimpfstoffe, zum Beispiel gegen Hepatitis, unproblematisch sind, gibt es für Lebendimpfstoffe, zum Beispiel gegen Gelbfieber, Einschränkungen. Abgeraten wird davon etwa, wenn man Biologika, MTX oder Kortison in hoher Dosierung bekommt.

Mehr zum Thema „Impfungen bei Rheuma“ erfahren Sie hier.

Reiseversicherung bei rheumatischen Erkrankungen

Wie sichere ich mich als Rheumatiker im Urlaub richtig ab? Welche Versicherung zahlt, wenn ich im Urlaub einen Arzt brauche oder gar ins Krankenhaus muss? Versicherungsexperte Philipp Opfermann beantwortet im Interview die wichtigsten Fragen.

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Stand: Juni 2022

Autorin: Silke Meny ist Journalistin in Bonn. 

Zudem stammen einige Teile des Textes aus dem Faltblatt "Gute Reise – Urlaubsplanung mit Rheuma" der Deutschen Rheuma-Liga.

Faltblatt: Gute Reise, Urlaubsplanung mit Rheuma

Welche Dinge sollte ein Rheumatiker in seiner Reiseplanung beachten? Das Faltblatt der Deutschen Rheuma-Liga hilft weiter. Den Ratgeber können Sie bei Ihrem Landes- und Mitgliedsverband bestellen oder im Publikationsshop auf der Internetseite herunterladen/bestellen.
 

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