• Jetzt spenden
  • Forum
  • Kontakt
  • Presse
  • Intranet
  • Newsletter
  • A A
    STRG + STRG -

    Sie können die Seite mithilfe Ihres Browsers größer oder kleiner anzeigen lassen. Verwenden Sie dafür bitte STRG + und STRG - .
    Mit STRG 0 gelangen Sie wieder zur Ausgangsgröße.

  • brightness_6
  • Instagram Logo
brightness_6 search menu
Bei der Nutzung der Vorlesefunktion werden Ihre IP-Adresse und die angezeigte Seite an readspeaker.com übertragen. Wenn Sie zustimmen, speichern wir Ihre Zustimmung in einem Cookie. Wenn Sie Ok auswählen, wird der Cookie akzeptiert und Sie können den Dienst nutzen.

DiGA: Apps auf Rezept für Rheumabetroffene

| Hilfe
Apps Smartphone

Nichtraucher werden, Übungen für schmerzende Gelenke bekommen, Hilfe bei Schlafstörungen: Der Markt für digitale Anwendungen auf Rezept wächst.

Digitale Gesundheitsanwendungen – kurz: DiGA – sind Programme fürs Smartphone, Tablet oder den Computer, die dabei unterstützen sollen, Krankheiten zu erkennen, zu überwachen, zu behandeln oder zu lindern.

Auch bei Verletzungen oder einer Behinderung ist ein Einsatz möglich. Es handelt sich um Medizinprodukte, die zugelassen werden müssen, damit die gesetzlichen Krankenversicherungen die Kosten für sie übernehmen. Dabei checkt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zum Beispiel Datenschutz, Benutzerfreundlichkeit und den positiven Versorgungseffekt.

Sobald eine DiGA im entsprechenden Verzeichnis des BfArM gelistet ist, können Ärztinnen und Ärzte beziehungsweise Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sie auf Rezept verschreiben – die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen dann die Kosten für die Nutzung der App. Patientinnen und Patienten können sich auch direkt an die Krankenkassen wenden und einen Antrag auf Genehmigung stellen. Dafür brauchen sie einen Nachweis über die entsprechende Indikation.

Die Krankenkasse generiert einen Rezeptcode, mit dem sich die Patientin oder der Patient die App im jeweiligen App-Store direkt aufs Smartphone herunterladen kann. Alternativ gibt es einen Code für webbasierte Anwendungen. Die Krankenkasse rechnet die Kosten direkt mit dem Hersteller ab. Nur wenn der DiGA-Preis über dem Höchstbetrag liegt, müssen Versicherte die Mehrkosten tragen. Viele Apps stehen zunächst vorläufig auf der Liste, weil im Rahmen einer Erprobungsphase weitere Daten erhoben und ausgewertet werden. Einige haben diese Prozesse bereits durchlaufen und wurden dauerhaft ins Verzeichnis aufgenommen.

Welche zugelassenen DiGA kommen für Betroffene mit Arthrose, Schmerzen oder rheumatischen Erkrankungen infrage? Die Deutsche Rheuma-Liga gibt einen Überblick:

Nichtraucher werden

Für Betroffene mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen gibt es eine klare Empfehlung, Nichtraucher zu bleiben oder zu werden. Mittlerweile listet das BfArM zwei DiGA, die Raucherinnen und Raucher auf ihrem Weg in ein rauchfreies Leben unterstützen sollen – die NichtraucherHelden-App und die Smoke-Free- App. Die NichtraucherHelden-App bietet nach eigenen Angaben ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Nichtrauchercoaching und begleitet über einen Zeitraum von drei Monaten. Smoke Free besteht ebenfalls aus einem 90-tägigen Rauchstopp-Programm.

Tipp: Unsere App "Rheuma-Auszeit"

Bewegungstraining, Entspannungsübungen, Gedankenreisen: Unsere App "Rheuma-Auszeit" ist ein hilfreicher Alltagsbegleiter für Menschen mit Rheuma. Die App ist für Android und Apple-Geräte verfügbar. Jetzt herunterladen!

Rückenschmerzen lindern

Die App Kaia Rückenschmerzen – Rückentraining für zu Hause bietet eine multimodale Therapie für Betroffene mit nicht spezifischen Kreuzschmerzen. Neben Bewegungsübungen und Entspannungstraining vermittelt die App Wissen rund um das Thema Rückenschmerzen. Eine weitere App – Vivira (mobil 2-2023) – zielt auf die Behandlung von Osteochondrose der Wirbelsäule bei Kindern und Erwachsenen ab.

Knieerkrankungen im Fokus

Die Anwendung re.flex will die Beschwerden bei Gonarthrose lindern: Sie leitet Betroffene zu Sport- und Bewegungstherapie an. Für Betroffene mit Erkrankungen der Kniescheibe (Patella) stellt die App Mawendo gezielte Trainingsprogramme zur Verfügung.

Chronische Schmerzen managen

Zwei zugelassene Digitale Gesundheitsanwendungen haben zum Ziel, den Umgang mit chronischen Schmerzen zu verbessern: Hello-Better ratiopharm chronischer Schmerz und Selfapy Online-Kurs.

Insgesamt sind zurzeit 53 DiGA beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte gelistet (Stand: 4. Juli 2023). Weitere Anwendungen zielen zum Beispiel auf den Umgang mit psychischen Erkrankungen ab, beispielsweise Depressionen, richten sich an Patienten mit Herzinsuffizienz oder Krebs, Schlafstörungen, Migräne, Adipositas oder Diabetes sowie weiteren Erkrankungen. Nach der Aktivierung der DiGA können Patientinnen und Patienten die DiGA für den verordneten Zeitraum nutzen. Neigt sich diese Zeit dem Ende zu, sollten Betroffene mit Ärztin/Arzt oder Psychotherapeutin/ Psychotherapeuten gemeinsam entscheiden, ob die Nutzung der DiGA den gewünschten positiven Effekt erbracht hat und ob gegebenenfalls eine Folgeverordnung sinnvoll ist.

Autorin: Julia Bidder ist Chefredakteurin der Mitgliederzeitschrift "mobil"

Dieser Text erschien zuerst in der Mitgliederzeitschrift "mobil", Ausgabe 4-2023. Sechs Mal im Jahr erhalten nur Mitglieder der Deutschen Rheuma-Liga die Zeitschrift (jetzt Mitglied werden).

Forschungspartnerinnen und -partner im Einsatz

Insgesamt sind 13 ehrenamtliche Forschungspartnerinnen und Forschungspartner der Deutschen Rheuma-Liga in Projekte eingebunden oder eingebunden gewesen, die im Zusammenhang mit einer App-Entwicklung stehen oder direkt eine neue App getestet haben. Von diesen Apps werden einige in Zukunft möglicherweise auch als DiGA zugelassen werden. Darunter finden sich zum Beispiel fünf Projekte, bei denen Betroffene über die App ihre Krankheitsaktivität selbst überprüfen können und wo zum Teil die Apps die Terminsteuerung für die nächste Vorstellung beim Arzt übernehmen sollen.

Die meisten der geplanten Apps befinden sich noch in der Entwicklung. Unsere Forschungspartner haben beispielsweise auch bei den Empfehlungen der Europäischen Rheumaliga (EULAR) für die Entwicklung, Bewertung und Implementierung von Apps mitgewirkt. Aufgabe der Forschungspartnerinnen und Forschungspartner ist es, die Sicht der Betroffenen und damit der künftigen Nutzer schon bei der Entwicklung der App mit einzubringen und dadurch sicherzustellen, dass die Apps einen echten Nutzen für die Betroffenen haben sowie eine optimale Bedienbarkeit gewährleistet ist. Die (englischsprachigen) EULAR-Empfehlungen lassen sich online nachlesen. (cl)