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Forschungspreise für innovative Ideen im Kampf gegen Rheuma

| News
Preisverleihung Ideenwettbewerb
Dr. Florian Schuch (Deutsche Rheumastiftung), Lisa Budzinksi, Alexandra Damerau, Dr. rer. nat. Timo Gaber, Dr. med. Rebecca Hasseli-Fräbel (Preisträger:Innen Ideenwettbewerb) und Claus Heckmann (Deutsche Rheumastiftung). Bild: Kofahl/Rheuma-Liga

Wie vielfältig die Rheumatologie ist, zeigen die Siegerbeiträge bei der Forschungspreisverleihung in Berlin.

Wie oft geht Fibromyalgie mit Nervenschäden einher, wie sieht die Bakterien-Besiedelung in Darm, Mund und Auge bei Sjögren-Betroffenen aus und wie entsteht Arthrose. Das sind die Fragen, die sich die Siegerinnen und Sieger des diesjährigen Ideenwettbewerbs der Deutschen Rheumastiftung gestellt haben.

Am vergangenen Freitag hat die Deutsche Rheuma-Liga in Berlin vier Preisträgerinnen und Preisträgern bei einem Festakt dafür Auszeichnungen überreicht.

„Vielfältigkeit der Rheumatologie spiegelt sich in den Preisen“

Dr. med. Rebecca Hasseli-Fräbel von der Justus-Liebig-Universität in Gießen erhielt den Preis Fibromyalgie (MM) für ihre Forschung zu neuropathischen Schmerzen bei rheumatoider Arthritis und FM, Lisa Budzinski vom Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin wurde für ihre Arbeiten zum Mikrobiom bei Sjögren Syndrom ausgezeichnet. 

Alexandra Damerau und Dr. rer. nat. Timo Gaber von der Charité-Universitätsmedizin Berlin und dem Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin wurden im Bereich "Arthrose" für ihre Forschung zu der Rolle der Fibroblasten und Entzündung ausgezeichnet. „Die Vielfältigkeit der Rheumatologie spiegelt sich auch in diesen Preisen wider“, sagte Dr. Florian Schuch, Vorsitzender der Deutschen Rheumastiftung auf der Veranstaltung in Berlin. Der Ideenwettbewerb ist insgesamt mit 7.500 Euro dotiert. AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Lilly Deutschland GmbH und Novartis Pharma GmbH stiften das Preisgeld.

Patientenbeteiligung im Focus

Unter dem Thema „Partizipation und Patientenbeteiligung“ hat die Rheuma-Liga 2020 den Forschungspreis der Rosemarie-Germscheid-Stiftung ausgeschrieben. Partizipative Forschung bedeutet, dass der Patient als gleichberechtigter Partner in allen Phasen des Forschungsprojektes eingebunden ist. Die beiden besten Beiträge sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Sie sind ebenfalls bei dem Festakt am vergangenen Freitag in Berlin überreicht worden.

In der Kategorie „Veröffentlichungen“ hat Dr. Anna Kernder-Stupnanek mit der Auswertung einer jährlichen, deutschlandweiten Befragung von Lupus-Patientinnen und -atienten gewonnen. Diese Lupus-Langzeitstudie hat das Ziel, die Einflüsse auf die Lebensqualität und die Krankheitslast zu ermitteln. Das Besondere an der Studie: Sie wurde von der Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft selbst initiiert, Patientinnen, Patienten und Vertreterinnen und Vertreter der Selbsthilfeorganisation waren eingebunden.

Lebensqualität von Patienten mit rheumatoider Arthritis verbessern

Lungenkomplikationen sind für mindestens 10 bis 20 Prozent der Todesfälle bei Patienten mit rheumatoider Arthritis verantwortlich. Bisher fehlt es an Empfehlungen zur Prävention, Diagnose und Therapie dieser Lungenerkrankungen. Prof. Dr. Michael Kreuter von der Universität Heidelberg erhielt den zweiten Rosenarie-Germscheid-Forschungspreis für die geplante Erarbeitung von Empfehlungen in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Patientenorganisationen.

„Ziel dieser von uns ausgezeichneten Idee ist es, die Prognose und die Lebensqualität der Patienten mit rheumatoider Arthritis zu verbessern. Und genau das ist auch immer der Fokus unseres Förderengagements. Wir fördern Forschung, um Forschungsprojekte und innovative Forschungsideen zu unterstützen, die die Patientenperspektive berücksichtigen“, erläuterte Dieter Wiek, ehemaliger Vizepräsident der Deutschen Rheuma-Liga in Berlin. Der Rosemarie-Germscheid-Preis wird von der Rosemarie-Germscheid-Stiftung getragen.

Weitere Informationen zu den Preisträgerinnen und -trägern

Nervenschäden bei Fibromyalgie-Syndrom

Dr. med. Rebecca Hasseli-Fräbel hatte die Idee, die Bedeutung von Nervenschäden (Neuropathien) bei Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom zu untersuchen. Bei Fibromyalgie-Betroffenen sind Veränderungen der Struktur und der Funktion von Nervenfasern beobachtet worden. Bisher ist aber unklar, wie viele FMS-Patienten solche Nervenschäden haben. Hasseli-Fräbel widmet sich dieser Frage.

Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis und einem begleitenden FMS sollen mittels Funktionstests und Fragebögen untersucht werden. Zusätzlich sollen Hautproben entnommen werden, in denen man die Nervenfasern sichtbar macht und untersuchen kann. So kann die Häufigkeit von Neuropathien bei FMS-Patienten systematisch ermittelt werden. Sollte eine Neuropathie festgestellt werden, ergibt sich daraus ein neuer Behandlungsansatz, der möglicherweise zu einer Verringerung der Schmerzen bei FMS-Patienten führt.

Bakterien-Besiedelung in Darm, Mund und Auge bei Sjögren-Patienten

Den zweiten Platz sicherte sich Lisa Budzinski. Sie möchte fortlaufend die Bakterien-Besiedelung in Darm, Mund und Auge bei Sjögren-Patienten analysieren und mit Verlauf und Schwere der Erkrankung bei diesen Patienten in Beziehung setzen.

Zeitliche Änderungen der Bakterien-Besiedlung können möglicherweise Entzündungshöhepunkte ankündigen oder frühzeitig anzeigen, ob die derzeitige Therapie wirksam ist. Aus der Analyse der Bakterienbesiedlung ergeben sich außerdem möglicherweise neue Therapieansätze.

Ursache und Behandlung der Arthrose

Im Fokus der Idee von Alexandra Damerau und Dr. rer. nat. Timo Gaber stehen Ursache und Behandlung von Arthrose. Denn bisher stehen für die Behandlung der Arthrose ausschließlich Medikamente zur Verfügung, die die Symptome lindern. Diesem Umstand möchte sich das Projekt annehmen, indem nach Zellen geforscht wird, die an der Entstehung einer Arthrose beteiligt sind. Im nächsten Schritt soll geprüft werden, ob sich die negativen Auswirkungen dieser Zellen auf die Arthrose-Entwicklung medikamentös beeinflussen lassen. Dadurch bietet sich in Zukunft möglicherweise eine Möglichkeit zur Behandlung der Ursachen der Arthrose.

Unser Einsatz

Die Deutsche Rheuma-Liga fördert Forschungsprojekte und Promotionsvorhaben, die einen großen Nutzen für Menschen mit rheumatischen Erkrankungen haben. Neben der finanziellen Unterstützung der Wissenschaft unterstützt der Verband auch die Mitarbeit von Betroffenen als Forschungspartner. Diese Methode unterstützt die Patientenorientierung in Forschung und Wissenschaft zum Thema Rheuma.

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