Sie begegnen Patienten bei der Vorsorge ebenso wie als Behandlungsmethoden: Allgemein- und Facharztpraxen bieten schätzungsweise mehrere Hundert unterschiedliche Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) an, von A wie Akupunktur in der Schwangerschaft bis Z wie (professionelle) Zahnreinigung. Hinzu kommen Dutzende von Verfahren, die ausschließlich Naturheilpraktiker offerieren. Dabei den Überblick zu bewahren, ist fast unmöglich.
Was sind individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL)?
Zum Glück helfen seit Jahren einige Experten Patienten, eine Schneise durch den Angebotsdschungel zu schlagen und damit zu wissen, worauf man sich einlässt, bevor der erste Euro fließt und die erste Nadel zusticht. „IGeL sind nie eilig“, gibt Tanja Wolf aus dem Team Gesundheit und Pflege der Verbraucherzentrale NRW zu bedenken. Das kann vor allem jene beruhigen, die Angst haben, ein wichtiges Zeitfenster für eine Behandlung zu verpassen.
„Es gibt bei IGeL keine Qualitätskontrolle“, ergänzt die Expertin. „IGeL werden von keiner Instanz geprüft, bevor sie auf den Markt kommen. Das Argument vieler Ärzte, der Test oder die Untersuchung sei neuer und besser als das Angebot der gesetzlichen Krankenkassen, ist nicht immer richtig.“ Dass manche IGeL mehr Probleme als Hilfe bedeuten, davon zeugt auch das Internetportal der Verbraucherzentrale NRW mit der bezeichnenden Adresse www.igel-aerger.de.