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Schlafstörungen: Wie viel Schlaf ist genug?

| Hilfe
Bett Schlaflosigkeit

Jede vierte Person leidet gelegentlich an Schlafstörungen, jede zehnte findet ihren Schlaf häufig nicht erholsam. Was kann helfen?

"Es gibt nicht die eine optimale Schlafmenge, die für alle gut ist – noch nicht einmal grob geschätzt“, berichtet Dr. Petra Hunold, Chefärztin am Zentrum für Depressionsbehandlungen der LWL-Klinik Lippstadt, das auch viele Menschen mit Schlafproblemen zu seinen Patienten zählt.

Wer aber über einen Zeitraum von mehr als vier Wochen mindestens drei Nächte pro Woche so starke Schlafprobleme hat, dass er in seiner Tagesform beeinträchtigt ist, hat nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation Schlafstörungen und gilt als Insomniker.

Dauerhafter Schlafmangel sei nicht lebensbedrohlich, aber gesundheitsschädlich, betont Dr. Petra Hunold. Er verschlimmert bestehende Beschwerden. Denn während des Schlafs schüttet der Körper Wachstumshormone und Immunglobuline aus.

Diese Stoffe sorgen dafür, dass sich das Gewebe regeneriert, und sie stärken das Immunsystem. Wer schlecht schläft, ist deshalb auch entzündungsanfälliger. Zudem steigt bei Menschen, die schlecht schlafen, der Pegel des Stresshormons Kortisol im Blut. Das kann zu Konzentrationsschwächen und Gereiztheit führen, langfristig auch zu Störungen der Schilddrüsenfunktion, Übergewicht, hohem Blutdruck, Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.

Rheuma und Schlafstörungen im Doppelpack

Ungefähr jeder zweite Mensch, der von Rheuma betroffen ist, berichte im akuten Stadium von gestörtem Schlaf, weiß der Neurologe und Schlafmediziner Prof. Geert Mayer. Neben den Schmerzen sei es bei Rheumabetroffenen häufig eine – vorwiegend abendliche – Bewegungsunruhe, die den Schlaf stört. Dazu kommt, dass sich die entzündungsfördernden Hormone und Botenstoffe – die Zytokine, die rheumatische Prozesse beeinflussen – auch auf den Schlaf auswirken.

Viele Rheumabetroffene fühlen sich deshalb tagsüber oft schläfrig und erschöpft. Das gilt auch für Fibromyalgie. „Neuere schwedische Daten zeigen, dass Schlafprobleme bei Rheuma vorwiegend durch das Ausmaß von Schmerzen, krankheitsbedingten Einschränkungen, Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Medikation hervorgerufen werden.“

"Das Beste und Wirksamste gegen dauerhafte Schlafstörungen sei eine Psychotherapie, erklärt Dr. Petra Hunold. Denn jede chronische Erkrankung kann das Leben bestimmen, wenn man sich zunehmend an ihr orientiert. Genau hier gelte es anzusetzen. „Wir müssen einen vernünftigen Umgang mit der Krankheit finden, sodass Schmerzen und Schlaflosigkeit den Alltag mental nicht mehr so dominieren.“

Es gehe vor allem darum, sich von dem Dauerproblem bewusst abzulenken und dafür zu entscheiden, trotzdem am Leben teilzuhaben. Denn Aktivität befördere Lebensfreude, Passivität verhindere sie. „Wer zu viel ruht, gerät schnell in eine Art Schmerzstarre, psychisch und auch körperlich, und gerade rheumageschädigte Gelenke brauchen Bewegung.“ Immer wieder passiert es nach ihrer Erfahrung, dass Menschen nachts auch deshalb schlecht in den Schlaf finden, weil sie tagsüber wegen ihrer Krankheit kaum aktiv waren. Ein Teufelskreis.

Hilfreicher Tipp: multimodale Schmerztherapie

Was in den meisten Fällen helfen kann: eine sogenannte interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie, die körperliche und seelische Faktoren gleichermaßen mit einbezieht. In der Regel übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine solche Therapie.

„Mithilfe von Physiotherapeuten, Psychologen, Medizinern und Pflegekräften lernen Patienten dabei, Fitness und Körperwahrnehmung zu verbessern und so auch ihre persönliche Belastungsgrenze zu erhöhen“, weiß Dr. Petra Hunold. Angebote gibt es in der Tagesklinik und vollstationär in Kliniken mit speziellen Abteilungen. Je nach Klinik dauert die Behandlung zwischen einer und vier Wochen.

Gut zu wissen: Schlafhygiene

Schlafdruck erzeugen

„Wenn Sie von sich wissen, dass Sie nie mehr als fünf Stunden pro Nacht schlafen, dann stellen Sie sich den Wecker und erlauben Sie sich maximal vier Stunden Schlaf“, rät Dr. Petra Hunold. Betroffene freuen sich abends dann wieder auf ihr Bett, anstatt Angst vor nächtlichem Herumwälzen und Grübeln zu haben.

Aufwachzeit festsetzen

Setzen Sie sich eine realistische Zeit, zu der Sie möglichst die ganze Woche über aufstehen. Gehen Sie nicht zu früh ins Bett. Stehen Sie sofort auf, wenn der Wecker klingelt.

Innere Uhr neu stellen

Sorgen Sie nach dem Aufwachen möglichst schnell für möglichst viel (Tages-)Licht und gern auch Bewegung und frische Luft. Helligkeit setzt die körpereigene Uhr auf Aktivität.

Schlafenszeit

Gehen Sie erst ins Bett, wenn Sie schläfrig und entspannt sind. Wenn Sie nach 20 Minuten noch nicht schlafen, stehen Sie wieder auf und machen Sie so lange etwas Entspannendes, bis Sie sich schläfrig fühlen. Dasselbe gilt, wenn Sie nachts aufwachen und auch nach 15 bis 20 Minuten nicht wieder einschlafen: Stehen Sie auf und machen Sie etwas Entspannendes, bis Sie sich wieder bettschwer fühlen oder eine Welle der Schläfrigkeit in Ihnen aufkommt.

Angemessene Temperatur

Beeinflussen Wärme oder Kälte Ihre Schmerzen? Dann passen Sie auf jeden Fall die Temperatur im Schlafzimmer entsprechend an.

Autorin: Barbara Erbe

Dieser Text erschien zuerst in der Mitgliederzeitschrift "mobil", Ausgabe 1-2024. Sechs Mal im Jahr erhalten nur Mitglieder der Deutschen Rheuma-Liga die Zeitschrift (jetzt Mitglied werden).

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