Das Bundesteilhabegesetz ist für Laien nicht einfach zu durchschauen. Doch der Staat lässt Betroffene nicht damit allein: Er hat die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) eingerichtet, die kostenlos hilft. Julia Bidder, Chefredakteurin der Mitgliederzeitschrift "mobil", sprach mit Katrin Boß, EUTB-Beraterin, über ihre Arbeit.
Frau Boß, seit wann gibt es die EUTB?
Seit Januar 2018 besteht die Möglichkeit, solche Beratungsstellen einzurichten. Aber das braucht natürlich etwas Vorlauf. Ich persönlich habe zum 1. Mai 2018 unsere EUTB aufgebaut.
Ist das Beratungsangebot flächendeckend?
Im Prinzip schon – Ziel war es, pro 100.000 Einwohner eine Beratungsstelle anzubieten. Es gibt immer noch Regionen, vor allem im ländlichen Raum, in denen das Angebot dünn gesät ist. Die Ursprungsidee war, die Beratung aus den Selbsthilfevereinigungen heraus aufzubauen, aber kleinere Vereine sind oft gar nicht in der Lage, die Struktur dafür zu stemmen.
Häufig findet sich die Teilhabeberatung in größeren Verbänden, zum Beispiel beim Paritätischen Wohlfahrtsverband, beim Sozialverband VdK, bei der Lebenshilfe, oder, wie bei mir, beim Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung. Die Ursprungsidee war, dass Menschen, die selbst eine Behinderung oder eine chronische Erkrankung haben, oder deren Angehörige andere Betroffene und Angehörige auf Augenhöhe beraten können. Allerdings ist es natürlich auch wichtig, dass die Berater fachlich qualifiziert sind.