Rheumakranke Menschen sind vielfach in ihrer Mobilität stark eingeschränkt. Bislang können sie vergünstigt den öffentlichen Personennahverkehr nutzen. Zukünftig aber sollen sie nach Plänen der im Bundesrat vertretenen Länder erheblich mehr zahlen für die Jahreswertmarke.
„Viele würde das hart treffen“, merkt Helga Jäniche, Vorstandsmitglied der Deutschen Rheuma-Liga und Mitglied im Deutschen Behindertenrat, an. „Gerade ältere Rheumakranke mit geringen Renten können die Mehrkosten von 12 Euro im Jahr nicht durch Steuervergünstigungen ausgleichen“. Die Deutsche Rheuma-Liga wendet sich daher gegen eine Verteuerung der Wertmarke. „Das wäre ein ganz schlechtes Signal“, kommentiert Helga Jäniche mit Blick auf die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und schließt sich damit den Forderungen des Deutschen Behindertenrates und der BAG Selbsthilfe an, der Dachorganisation von 115 Verbänden für Menschen mit Behinderung. Auch die Deutsche Rheuma-Liga ist hier Mitglied. „Bei der geplanten Erhöhung der Wertmarke handelt es sich um eine Preissteigerung von 20 Prozent. Ungefähr 1,4 Millionen Menschen wären von der Mehrbelastung direkt betroffen“, meldet die BAG Selbsthilfe. Seit 2009 ist die UN-Behindertenrechtskonvention in der Bundesrepublik geltendes Recht und damit auch bindend für die Bundesländer. „Menschen mit Behinderung sind zu unterstützen. Wir dürfen sie nicht noch mehr finanziell belasten“ ,fordert die Deutsche Rheuma-Liga, die aktuell auch an der Erarbeitung des ersten Schattenberichtes zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention beteiligt ist.
Die Deutsche Rheuma-Liga ist mit über 260.000 Mitgliedern die größte Selbsthilfe-organisation in Deutschland. 12.000 ehrenamtlich geführte Gruppen leisten bundes-weit Beratung und Unterstützung im alltäglichen Leben mit rheumatischen Erkrankungen. Der Verband bietet Bewegungsangebote, leistet Aufklärungsarbeit und vertritt die Interessen rheumakranker Menschen gegenüber Politik und im Gesundheitswesen: <link http: www.rheuma-liga.de>www.rheuma-liga.de