19. Dezember 2013. Spätestens der zweite Feiertag sollte daher unbedingt unter dem Motto "Bewegung" stehen. "Schon ein langer Spaziergang verbessert die Versorgung der Gelenke und erhält ihre Beweglichkeit ", betont Prof. Erika Gromnica-Ihle, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga. Für Hüfte, Knie, Schulter & Co. ist das lebenswichtig: Nur Bewegung stellt sicher, dass der Knorpel ausreichend Nährstoffe enthält. Denn der Stoßdämpfer im Gelenk wird, ähnlich wie Bandscheiben, nicht durch Blutgefäße versorgt. Ausschließlich der Wechsel zwischen Belastung und Entlastung führt dazu, dass die Gelenkflüssigkeit die Knorpelzellen ernährt. "Wer sich nicht bewegt, lässt seine Gelenke regelrecht hungern", betont Prof. Erika Gromnica-Ihle. "Das unterversorgte Gelenk wird anfälliger für Schäden und kann sich schlechter regenerieren." Das gelte für alle Menschen, aber ganz besonders für alle, die an Arthrose oder einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung leiden.
Neben Spazierengehen oder Walken als sportlicherer Variante zählen Schwimmen und Wassergymnastik, aber auch Fahrradfahren zu den besonders gelenkschonenden Sportarten. Regelmäßige Bewegung kräftigt zusätzlich Herz und Kreislauf und trainiert das Immunsystem: Laut Studien sind Freizeitsportler seltener krank. Außerdem hilft Bewegung dabei, die Stabilität der Knochen zu erhalten, und kann dazu beitragen, Stresshormone abzubauen. Und nicht zuletzt hilft Bewegung dabei, das Idealgewicht zu erreichen beziehungsweise zu halten. Das entlastet zusätzlich die Gelenke.
Übergewicht dagegen begünstigt Arthrose, die häufigste Gelenkerkrankung weltweit: Fast jeder zehnte 45-Jährige leidet an Arthrose. Über 65 sind die Hälfte aller Frauen und etwa ein Drittel der Männer betroffen. Unter Arthrose versteht man den unwiederbringlichen Verlust von Gelenkknorpel, der im Gelenk als Stoßdämpfer fungiert. Typischerweise macht sich eine Arthrose durch einen Anlaufschmerz etwa bei den ersten Schritten bemerkbar. Medikamente können lediglich die Schmerzen lindern, nicht aber den Verlust des Knorpels aufhalten.
"Auch wenn die Gelenke schmerzen, müssen sie in Bewegung bleiben. Das gilt für Arthrose genauso wie für entzündliche Gelenkerkrankungen", betont Prof. Erika Gromnica-Ihle. "Bewegung hilft besser als Schonhaltungen." In Deutschland sind etwa 20 Millionen Deutsche von einer rheumatischen Erkrankung betroffen. Neben ausreichend Bewegung und Medikamenten sollten sie vor allem auf ein normales Körpergewicht achten und nicht rauchen.
Tanzend ins neue Jahr
Zu den traditionellen "guten Vorsätzen" fürs neue Jahr sollte daher unbedingt auch mehr körperliche Aktivität gehören. Das muss nicht immer langweilig sein: Tanzen zum Beispiel trainiert Muskeln und Kondition, fördert eine aufrechte Haltung und
steigert das allgemeine Wohlbefinden. Ein Grund mehr, ins neue Jahr zu tanzen!
Die Landes- und Mitgliedsverbände der Deutschen Rheuma-Liga haben ein breites Bewegungsangebot. Dazu gehören unter anderem Funktionstraining wahlweise im warmen Wasser oder als "Trockengymnastik", Aquajogging, Muskelaufbautraining, Walking, Wandern, Reha-Sport, Tanzen, Tai Chi, Yoga und vieles mehr. Über Angebote in der Region informiert der jeweilige Verband. Kontaktdaten finden sich unter: www.rheuma-liga.de/landesverbaende.
Gelenkschonende Bewegungsübungen für Zuhause finden Sie unter www.aktiv-gegen-rheumaschmerz.de/angebote/