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Gesetz zur Förderung der Prävention

Der Referentenentwurf wird den Herausforderungen der Zukunft nicht gerecht und weist aus Sicht der Deutschen Rheuma-Liga viele Schwachstellen auf

Bonn, 13.02.2013. Nach Auffassung der Deutschen Rheuma-Liga verfehlt der Referentenentwurf zur Förderung der Prävention die strukturelle Neuorientierung und Stärkung der Prävention. Die Zunahme chronischer Erkrankungen – insbesondere des Bewegungsapparates in einer immer älter werdenden Gesellschaft – sowie die Abhängigkeit der Gesundheit von der sozialen Lage werden im Referentenentwurf nicht ausreichend beachtet. Prävention und Gesundheitsförderung müssen in Deutschland gleichberechtigt neben Kuration, Pflege und Rehabilitation stehen, so die Kritik des Verbandes.

„Wir vermissen eine Strategie der sekundären und tertiären Prävention“, erläutert Prof. Erika Gromnica-Ihle, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga. „Die rheumatischen Erkrankungen werden völlig ausgeblendet, obgleich wir  wissen, dass durch den Anstieg der älteren Menschen in der Gesamtbevölkerung auch die Zahl der chronisch kranken Menschen steigen wird.“ Vor allem Arthrose- und Osteoporoseerkrankungen wie auch entzündlich-rheumatische Erkrankungen werden in den kommenden Jahren aufgrund der steigenden Lebenserwartung der Betroffenen wesentlich zunehmen, informiert die Deutsche Rheuma-Liga.

Die Richtwerte für Präventionsausgaben sollen zukünftig pro Versichertem von drei auf sechs Euro erhöht werden. Die Finanzierung soll über die Gesetzliche Krankenversicherung erfolgen. „Prävention ist aber eine umfassende Aufgabe und da sehen wir in erster Linie den Staat in seiner Verantwortung und nicht allein die Krankenkassen“, mahnt Gromnica-Ihle. „Bereits heute bieten die Krankenkassen zahlreiche Angebote/Kurse zur Prävention an. Diese, wie auch die Boni-Programme, werden jedoch überwiegend von Menschen wahrgenommen, für die der Erhalt der Gesundheit einen hohen Stellenwert hat. Sozial Benachteiligte bleiben weitgehend außen vor.“ Bei der Definition von Handlungsfeldern, der Entwicklung und Durchführung einzelner Maßnahmen in Lebenswelten sowie der Bewerbung derselben müsse die gesundheitliche Chancengleichheit weit stärker als bisher in den Mittelpunkt der Bemühungen gestellt werden, um so allen Menschen den Zugang zu Leistungen der Prävention zu sichern, heißt es in der Stellungnahme der Deutschen Rheuma-Liga.

Die vorgeschlagenen Regelungen beinhalten unter anderem, dass sich Mediziner auf dem Gebiet der Gesundheitsförderung fortbilden, um präventivorientierte Beratung zu leisten. Schon heute mangle es den Ärzten an Zeit für Gespräche mit dem Patienten und die wenigsten Ärzte seien in Gesprächsführung geschult, kritisiert die Deutsche Rheuma-Liga. „Mit der Verordnung von Präventionsmaßnahmen durch den behandelnden Arzt findet eine Verschiebung aus dem Bereich der Selbstkompetenz des Versicherten in die ärztliche Verantwortung statt. Stattdessen sollte die Gesundheitskompetenz der Versicherten durch entsprechende Maßnahmen in den Lebenswelten gestärkt werden“, empfiehlt die Deutsche Rheuma-Liga.

Der vollständige Text  der Positionierung der Deutschen Rheuma-Liga zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Förderung der Prävention ist auf den Internetseiten verfügbar: www.rheuma-liga.de/stellungnahmen.