Bonn, 5. März 2014. Ganz oder teilweise erwerbsunfähig - so sieht der Alltag für über ein Viertel aller Betroffenen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen in Deutschland unter 65 aus. Wenn es nach dem Patientenbeauftragten und Staatssekretär Karl-Josef Laumann und dem Vorsitzenden der Arbeitnehmergruppe der Fraktion der CDU/CSU im Deutschen Bundestag, Peter Weiß, geht, sollen die Betroffenen künftig spürbar mehr Geld in der Tasche haben: Dank verlängerter Zurechnungszeiten sollen ihre Bezüge um durchschnittlich 80 Euro pro Monat steigen. Das bisherige Rentenpaket der Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) sah eine Erhöhung um etwa 40 Euro pro Monat vor.
Die Deutsche Rheuma-Liga begrüßt den erweiterten Vorschlag des Christdemokraten. "Der Vorschlag des Patientenbeauftragten ist ein Schritt in die richtige Richtung", betont Professorin Dr. Erika Gromnica-Ihle, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga. Neueste Studien zeigen, dass fünf Jahre nach der Diagnose etwa zehn Prozent aller Patienten mit rheumatoider Arthritis berentet sind. Insgesamt über ein Viertel aller Rheumakranken unter 65 ist berentet. "Eine Erwerbsminderungsrente aufgrund einer rheumatischen Erkrankung trifft auch junge Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung Schwierigkeiten haben, im Beruf Fuß zu fassen", betont sie. Eine private Vorsorge sei den Betroffenen meist nicht möglich: Zum einen können viele die vergleichsweise hohen Beiträge nicht aufbringen, zum anderen schließen viele Versicherungen rheumakranke Menschen aufgrund ihrer Vorerkrankung aus. Damit sind Betroffene unverschuldet einem erheblichen Armutsrisiko ausgesetzt - zumal die Erwerbsminderungsrente in den vergangenen zehn Jahren um fast 70 Euro netto pro Monat gesunken ist. "Vor allem für alleinstehende Frauen, die durchschnittlich geringere Einkommen als Männer haben, wird der Alltag mit Erwerbsminderungsrente oft ein Überlebenskampf", berichtet Professorin Dr. Erika Gromnica-Ihle.
Neben einer spürbaren Erhöhung der Erwerbsminderungsrente fordert die Deutsche Rheuma-Liga eine neue Staffelung der Teilrente. "Betroffene müssen auch dann eine Rente wegen voller Erwerbsminderung beziehen können, wenn sie weniger als vier Stunden pro Tag arbeiten können", betont Professorin Dr. Erika Gromnica-Ihle. Zu den weiteren Forderungen der Rheuma-Liga gehört auch eine Anhebung des Reha-Budgets, um die Arbeits- und Erwerbsfähigkeit von betroffenen Kranken zu erhalten.
Mit über 280.000 Mitgliedern ist die Deutsche Rheuma-Liga die größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich. Sie bietet Menschen mit rheumatischen Erkrankungen Informationen, Rat, praktische Hilfen und Funktionstraining. Außerdem unterstützt die Rheuma-Liga Forschungsprojekte unter anderem zu seltenen Erkrankungen. Die Rheuma-Liga finanziert ihre Arbeit vorrangig durch Mitgliedsbeiträge, Förderungen der Kranken- und Rentenversicherer, Projektmittel und Spenden. Weitere Informationen im Internet unter www.rheuma-liga.de.
Die ausführliche Stellungnahme der Rheuma-Liga zur Erwerbsminderungsrente im Rentenpaket finden Sie unter www.rheuma-liga.de/stellungnahmen
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