Rückenschmerzen sind die häufigste Form akuter und chronischer Schmerzen am Bewegungsorgan. Fast jeder Mensch leidet im Laufe seines Lebens mindestens einmal an Rückenschmerzen. Der erste Schritt zum gesünderen Rücken ist ein besseres Verstehen von Zusammenhängen. Um das Thema Rückenschmerzen ranken sich viele Mythen. Wir klären auf:
1. Die häufigste Ursache für Rückenschmerzen sind kaputte Bandscheiben.
Falsch. Mehr als 90 Prozent aller Rückenbeschwerden entstehen aufgrund von muskulären Verspannungen – ausgelöst durch Fehlhaltungen, bewegungsarme Lebensweise und Überlastungen. Damit überfordert man Muskelgruppen, sie verkürzen oder verhärten. Die Folge sind Verspannungen und Schmerzen. Dagegen hilft Bewegung!
2. Rückenschmerzen kommen vom aufrechten Gang.
Stimmt teilweise. Durch das Aufrichten auf zwei Beine im Lauf der Evolution ist unsere Wirbelsäule anfälliger geworden, zum Beispiel für Bandscheibenvorfälle. Aber die meisten Rückenschmerzen kommen nicht vom aufrechten Gang, sondern vom übermäßigen Sitzen: in statischer Körperhaltung, etwa mit gerundetem Rücken und ohne ausgleichende Bewegung. Erwachsene in den Industrieländern verbringen 50 bis 60 Prozent ihres Tages im Sitzen.
3. Bei Rückenschmerzen ist Schonung angesagt.
Falsch. Gerade bei akuten Schmerzen bringt Bewegung eine schnellere Heilung. Schonung führt zu Muskelabbau und langfristig zu noch mehr Schmerzen. Regelmäßige, im Falle von Schmerzen vorsichtige Bewegung, etwa in Form von Physiotherapie, trägt dazu bei, die Muskeln zu lockern und bewirkt langfristig eine Kräftigung des Rückens. Und ein kräftiger stabiler Rücken sieht nicht nur gut aus, sondern schmerzt auch seltener.