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Rauchen und Rheuma: Gute Gründe fürs Nichtrauchen

Bereits nach acht Stunden ohne Nikotin verbessert sich der Sauerstofftransport im Körper, schon nach einem Tag sinkt das Herzinfarktrisiko. Rauchen fördert die Entstehung von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Gute Gründe fürs Nichtrauchen: 

  • Rauchen ist Gift für den ganzen Körper

Rauchen belastet den Körper dauerhaft mit Schadstoffen und löst einen permanenten Sauerstoffmangel aus. Es ist ein Hauptrisikofaktor für viele Krebsarten, Herzinfarkt und Schlaganfall sowie für Lungenleiden. Raucher sind anfälliger für Infekte, haben einen schlechteren Geruchs- und Geschmackssinn, häufiger Wundheilungsstörungen und neigen zu vorzeitiger Hautalterung und Faltenbildung.

Tabakrauch enthält mehr als 5.300 verschiedene Substanzen. Viele davon sind giftig und gelten als krebserregend, darunter Arsen, Blei, Kohlenmonoxid, Formaldehyd und Nitrosamine. Auch das Nikotin, das je nach Dosis stimulierend oder beruhigend wirken kann, ist giftig und belastet vor allem das Herz-Kreislauf-System. In Deutschland sterben jährlich schätzungsweise 110.000 bis 140.000 Menschen an den Folgen von Tabak.

  • Rauchen fördert rheumatische Entzündungen

Schon wer nur wenige Zigaretten am Tag raucht, erhöht die Wahrscheinlichkeit, an einer rheumatoiden Arthritis zu erkranken, um 40 Prozent. Tabakkonsum führt zudem zu einem aggressiveren Krankheitsverlauf und verringert die Chance, dass die rheumatoide Arthritis in eine Remission kommt, also zu einer Phase geringer Krankheitsaktivität.

Vergleichbar negativ wirkt sich Rauchen auch auf andere rheumatische Erkrankungen aus – unter anderem auf Psoriasis-Arthritis und ankylosierende Spondyloarthritis (Morbus Bechterew): Rauchende Patienten mit Morbus Bechterew haben eine höhere Krankheitsaktivität und beklagen mehr Einschränkungen und eine schlechtere Lebensqualität. Tabakkonsum begünstigt übrigens auch die Entstehung von systemischem Lupus erythematodes. Übrigens gibt es Hinweise darauf, dass Rauchen auch die Schmerzen von Betroffenen mit Arthrose verschlimmert und möglicherweise sogar den Verlust von Knorpel befeuert.

  • Rauchen hemmt die Wirkung von Rheumamedikamenten

Basismedikamente wie Methotrexat oder Biologika hemmen bei Betroffenen mit einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung die chronische Entzündung im Körper. Doch wenn eine  Rheumapatientin oder ein Rheumapatient raucht, wirken die Medikamente deutlich schlechter. Raucherinnen und Raucher brauchen deutlich mehr und stärkere Medikamente, haben Forscher am Deutschen Rheumaforschungszentrum in Berlin herausgefunden.

  • Auch Passivrauch schadet der Gesundheit

Beim Passivrauchen atmen Betroffene die gleichen Giftstoffe ein, die eine Raucherin oder ein Raucher inhaliert. Es gibt keinen Grenzwert, ab wann Tabakrauch unschädlich ist. Das gilt übrigens auch für sogenannten „kalten Rauch“, also winzige Partikel aus Tabakrauch, die sich auf Möbeln und Textilien ablagern. Durch Bewegung und Luftzug werden sie aufgewirbelt und werden mit eingeatmet.

Passivrauch kann die Schleimhäute reizen, Lungenkrebs und Krankheiten des Herz- Kreislauf-Systems wie Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen. Ein Zusammenhang zwischen Passivrauchen und vielen Lungenproblemen gilt als wahrscheinlich. Kinder sind dabei besonders gefährdet: Passivrauchende Kinder haben ein schwächeres Immunsystem und leiden häufiger an Atemwegserkrankungen und Allergien.

  • Es gibt keine gesunden Alternativen zur Zigarette

Auch im Dampf von E-Zigaretten wurden Schadstoffe entdeckt, darunter ebenso krebserregende Substanzen. Auch der Dampf von Tabakerhitzern enthält viele Schadstoffe – zwar zum Teil in geringeren Mengen als in herkömmlichen Zigaretten. Dennoch kann eine Gesundheitsgefährdung nicht ausgeschlossen werden, denn langfristige Studien fehlen. Beide Methoden werden auch nicht zur Entwöhnung von Rauchern empfohlen. Übrigens: Auch bei der E-Zigarette und beim Verdampfen rauchen anwesende Personen im Raum passiv mit.

  • Rauchen schadet der Umwelt

Für den Anbau von Tabakpflanzen werden jedes Jahr  viele Hektar Wald gerodet. Um eine Tonne Tabak pro Hektar Land zu produzieren, werden erhebliche Mengen Dünger und Wasser benötigt. Der Anbau erfolgt oft unter für die Arbeiter gesundheitsschädlichen Bedingungen. Durch die Produktion von Zigaretten werden jährlich etwa 84 Millionen Tonnen Kohlendioxid produziert und damit eine ähnliche Menge klimaschädliche Gase ausgestoßen wie von einem Industrieland wie Österreich.

  • Der Kostenfaktor: Rauchen ist teuer

Eine Schachtel mit 20 Zigaretten kostet um die sieben Euro und ist damit ein echter Kostenfaktor: Selbst wer nur zwei Zigaretten am Tag raucht, verqualmt über 250 Euro im Jahr. Wer zehn Zigaretten oder mehr am Tag benötigt, den kostet die Sucht über 1.000 Euro jährlich. Tipp: Unter www.rauchfrei-info.de findet sich ein Ersparnisrechner, der aufzeigt, welche Kosten sich im Lauf der Jahre anhäufen – und welche schönen Extras man sich alternativ hätte gönnen können.

Autorin: Julia Bidder ist Chefredakteurin der Mitgliederzeitschrift "mobil".

Dieser Text erschien zuerst in der Mitgliederzeitschrift "mobil", Ausgabe 2-2023. Sechs Mal im Jahr erhalten nur Mitglieder der Deutschen Rheuma-Liga die Zeitschrift (jetzt Mitglied werden).

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