Seit 2017 können Ärzte Menschen mit rheumatischen Erkrankungen neben Cannabis-Fertigarzneimitteln auch Cannabisblüten und Cannabis-Extrakte als Schmerzmittel verordnen. Allerdings ist die Studienlage zu Cannabis bei rheumatoider Arthritis ist noch sehr dürftig. Es gibt nur eine relevante Studie, die die Wirkung eines Cannabis-Sprays untersucht. Schmerzen und Schlafqualität schienen sich zwar bei der Behandlung zu verbessern. Allerdings war die Qualität der Studie so schlecht, dass die Ergebnisse nicht zuverlässig sind.
Häufige Nebenwirkungen von Cannabis
Darüber hinaus gibt es noch drei relevante Studien zum Thema Fibromyalgie-Syndrom oder Rückenschmerzen. Auch diese Studien sind überwiegend von schlechter Qualität und liefern keine deutlichen, positiven Ergebnisse. Indirekt wurde auch die Wirkung von Cannabis bei Kniearthrose untersucht. Eine positive Wirkung blieb ebenfalls aus. Die häufigsten Nebenwirkungen in den oben genannten Studien waren Benommenheit, Schwindel, Wahrnehmungsstörungen und Mundtrockenheit.
Nach bisherigem Kenntnisstand kann also keine gut begründete Empfehlung für eine Cannabis-Therapie bei chronischen Schmerzen aufgrund von rheumatoider Arthritis, Fibromyalgie und Arthrose oder aufgrund von Rückenschmerzen gegeben werden. Zu diesem Ergebnis kommt auch ein internationales Positionspapier aus dem Jahre 2019. Die Autoren weisen andererseits auf Hinweise für ein hohes Risiko für schädliche Nebenwirkungen hin.