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Morbus Bechterew/axiale Spondyloarthritis – Ursachen, Symptome, Therapie

Morbus Bechterew ist eine entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule. Sie wurde früher auch Spondylitis ankylosans genannt und wird heute als axiale Spondyloarthritis bezeichnet

Was passiert bei Morbus Bechterew im Körper?

Die Wirbelsäule besteht aus vielen einzelnen Knochen – den Wirbeln. Diese sind durch Bandscheiben getrennt. Und sie sind jeweils durch ein kleines Gelenk verbunden. Diese Gelenke sorgen dafür, dass die Wirbelsäule nicht starr ist und man den Rücken beugen oder drehen kann.

Auch an den Stellen, an denen die Rippen an die Wirbelsäule stoßen, gibt es Gelenke. Sie sorgen dafür, dass der Brustkorb sich beim Atmen etwas ausdehnen und wieder zusammenziehen kann. Bei Morbus Bechterew können einzelne Wirbel, aber auch die kleinen Wirbelgelenke entzündet sein. 

Meistens beginnt die Entzündung an den Kreuz-Darmbein-Gelenken. Sie verbinden den untersten Teil der Wirbelsäule mit den Beckenknochen. Von dort kann sich die Entzündung auf die gesamte Wirbelsäule ausdehnen. Das ist sehr schmerzhaft. Oft strahlen die Schmerzen von der Wirbelsäule bis in die Hüfte und den Oberschenkel aus. Typischerweise tut der Rücken nachts oder frühmorgens weh und fühlt sich nach dem Aufstehen steif an.

Die Schmerzen lassen meist etwas nach, wenn man sich bewegt. Die Entzündung verursacht jedoch nicht nur Schmerzen. Sie greift die knöchernen Wirbel an. Dadurch wird Knochengewebe zerstört. Und zusätzlich bilden sich an den Wirbeln Knochenanhängsel, die dort eigentlich nicht hingehören. Das wiederum kann dazu führen, dass die Wirbelsäule irgendwann nicht mehr so beweglich ist. Sie verknöchert allmählich und wird steif.

Durch eine passende Therapie versucht man, das zu verhindern oder zumindest lange hinauszuzögern. Manchmal ist nicht nur die Wirbelsäule entzündet, sondern auch andere Körperstellen. Das können Gelenke oder Sehnenansätze sein. Es kann sogar passieren, dass innere Organe wie der Darm entzündet sind.

Relativ häufig kommt es bei Spondylitis ankylosans zu einer Augenentzündung. Dabei ist ein bestimmter Teil des Auges entzündet – die Regenbogenhaut. Man nennt das auch Iritis oder Uveitis. Typische Anzeichen: Das Auge schmerzt und ist gerötet. Und auf Licht reagiert es besonders empfindlich. In diesem Fall sollte man unbedingt zu einem Augenarzt gehen.

Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew

Um mit der Krankheit vertraut zu werden und sie zu verstehen, sollte man den Kontakt zu anderen Betroffenen suchen. Die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V., Mitgliedsverband der Deutschen Rheuma-Liga, bietet Beratung und Austausch.

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Therapie: Was hilft gegen Morbus Bechterew?

Morbus Bechterew ist bisher nicht heilbar. Der Verlauf der Krankheit lässt sich jedoch verlangsamen. Manchmal kommt sie ganz zum Stillstand. Die entzündungsbedingten Schmerzen und Steifigkeit lassen sich durch Bewegungstherapie und Medikamente gut behandeln.

Regelmäßige Bewegungsübungen können die Schmerzen lindern. Sie helfen dabei, dass die Wirbelsäule beweglich bleibt. Achten Sie außerdem immer wieder auf Ihre Körperhaltung. Richten Sie sich bewusst auf und machen Sie einen geraden Rücken.

Patientinnen und Patienten mit Morbus Bechterew sollten auf eine gesunde Ernährung achten und nicht rauchen. Manche Menschen haben auch mit alternativen Heilmethoden wie Traditioneller Chinesischer Medizin oder Homöopathie gute Erfahrungen gemacht. Deren Wirksamkeit ist jedoch wissenschaftlich nicht belegt. Deshalb sind alternative Heilmethoden als alleinige Therapie nicht gut geeignet. Als Ergänzung zu bestimmten Medikamenten können sie sinnvoll sein.

Welche Medikamente können bei Morbus Bechterew helfen?

Medikamente können bei Morbus Bechterew die Entzündung eindämmen und die Schmerzen lindern. Je nach Schweregrad der Erkrankung kommen verschiedene Medikamente infrage. Zum Beispiel sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR). Sie wirken sehr gut, doch sie können den Magen angreifen. Eventuell brauchen Sie deshalb ein zusätzliches Medikament, das Ihren Magen schützt. Wenn NSAR nicht richtig wirken, kann der Arzt Ihnen andere Medikamente verschreiben. Sie werden Biologika genannt. Da sie anders hergestellt werden, sind sie nicht als Tablette erhältlich. Sie müssen meist gespritzt werden.

Bei starken Schmerzen kann eine Kortisonspritze direkt in das Gelenk helfen. Eine Augenentzündung sollte sogar unbedingt mit einer Kortisonsalbe oder Kortison­tropfen behandelt werden. Als Dauertherapie ist Kortison wegen seiner Nebenwirkungen jedoch nicht geeignet.

Wann macht eine Operation bei Morbus Bechterew Sinn?

Operationen sind bei Morbus Bechterew nur selten notwendig. Nur wenn die Krankheit sehr schwer verläuft, kann ein solcher Eingriff nötig werden.

Der Extremfall ist, dass die Wirbelsäule gekrümmt versteift ist – der Rücken also dauerhaft nach vorne gebeugt ist. Dann lässt sich die Wirbelsäule unter Umständen durch eine Operation wieder aufrichten. Wenn die Erkrankung über viele Jahre besteht, kann auch ein künstliches Hüftgelenk notwendig werden. Oder ein Eingriff, bei dem ein Wirbel stabilisiert wird, der in sich zusammengebrochen ist.

Falls Sie operiert werden müssen, achten Sie darauf, dass die Klinik auf rheumatische Erkrankungen spezialisiert ist. Denn dann machen die Ärzte dort häufig solche Operationen und kennen sich gut damit aus.

Tipp: Wenn Sie vor einer geplanten Operation unsicher sind, sollten Sie mit einem zweiten Arzt sprechen. Man nennt das „Zweitmeinung“ und die meisten Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür.

Medizinische Prüfung

Stand: August 2025

Fachliche Beratung: Prof. Dr. med. Martin Rudwaleit, Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin und Rheumatologie Bielefeld.

Der Text stammt aus dem Faltblatt "Morbus Bechterew" der Deutschen Rheuma-Liga. Das Faltblatt kann über den Publikationsshop auf der Internetseite heruntergeladen und bei den Landesverbänden bestellt werden. 

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