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"Primärarztsystem verschlechtert die Versorgung von Betroffenen"

| News
Eine Ärztin in einem Gespräch mit einem Patienten
(Bild: pexels)

Die Deutsche Rheuma-Liga übt Kritik an den im Koalitionsvertrag vorgeschlagenen Primärarztsystem.

„Wenn ein Primärarztsystem mit den im Koalitionsvertrag vorgeschlagenen Parametern tatsächlich eingeführt würde, hätte das erhebliche Auswirkungen auf die Versorgungssituation rheumatischer Erkrankungen“, sagt Rotraut Schmale-Grede, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga.

Das von der Bundesregierung geplante Primärarztsystem soll dafür sorgen, dass Patientinnen und Patienten zunächst ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt aufsuchen müssen, der als erste Anlaufstelle dient und dann erst bei Bedarf an Fachärzte überweist. Ein solches Modell gefährdet nach Ansicht der Rheuma-Liga jedoch die Versorgung von 17 Millionen Rheumabetroffenen in Deutschland.  Menschen mit Rheuma bräuchten - so die Präsidentin - einen schnellen Zugang zu Fachärztinnen und Fachärzten, besonders bei akuten Schüben. Ein verpflichtender Primärarzt als Gatekeeper zu den Fachärzten würde das erheblich erschweren. 

2035 werden 11.000 Hausärzte fehlen

 Laut einer Studie der Robert-Bosch-Stiftung fehlen derzeit bundesweit rund 5.000 und 2035 rund 11.000 Hausärztinnen und Hausärzte. Viele Menschen haben schon heute Schwierigkeiten, überhaupt eine hausärztliche Betreuung zu finden. Die Praxen sind stark belastet und nehmen oftmals keine neuen Patientinnen und Patienten mehr auf. 

Rheumatologische Versorgung besonders betroffen

 Bei den internistischen Rheumatologinnen und Rheumatologen herrscht seit Jahren akuter Fachärztemangel. Selbst Terminservicestellen schaffen da keine Abhilfe. „Für Menschen mit entzündlichem Rheuma sind eine schnelle Diagnose und eine frühzeitige, spezialisierte Behandlung entscheidend, um irreversible Folgeschäden zu vermeiden“, betont Rotraut Schmale-Grede. Leitlinien empfehlen eine rheumatologische Abklärung innerhalb von sechs Wochen nach Symptombeginn.

In der Realität vergehen jedoch häufig sechs Monate bis zwei Jahre.  Die Qualität der Versorgung hängt entscheidend davon ab, wie früh Hausärztinnen und Hausärzte entzündliche rheumatische Erkrankungen erkennen und eine Überweisung zur Fachärztin oder zum Facharzt veranlassen. „Hausärztinnen und -ärzte müssen deshalb auf dem Gebiet der rheumatologischen Erkrankungen besser geschult werden“, sagt Schmale-Grede.  

Rheuma-Liga fordert Strukturreformen 

Die Deutsche Rheuma-Liga unterstützt das Ziel der Bundesregierung, die ambulante Versorgung zu verbessern. Das geplante Primärarztsystem mit den bislang bekannten Parametern hält sie jedoch für den falschen Weg. „Eine Strukturreform des Gesundheitswesens darf sich nicht allein auf die Patientensteuerung beschränken. Aus Sicht rheumakranker Menschen braucht es vor allem eine stärkere interdisziplinäre Zusammenarbeit, einen Ausbau der digitalen Infrastruktur sowie mehr Rheumatologinnen und Rheumatologen in der Versorgung“, so Schmale-Grede.  

Hier geht es zur kompletten Stellungnahme als PDF.