Die Deutsche Rheuma-Liga hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn aufgefordert, die in der Coronavirus-Impfverordnung vorgesehene Impfpriorisierung konsequent umzusetzen.
„Durch die derzeitige Aufweichung der Impfpriorisierung halten wir die zügige Versorgung von Rheuma-Betroffenen mit Impfstoff für gefährdet. Risikogruppen müssen weiterhin vorrangig Impfschutz erhalten“, erklärte Rotraut Schmale-Grede, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga.
Ebenso forderte sie die Eltern rheumakranker Kinder als Kontaktpersonen im Sinne der Corona-Schutzverordnung zu priorisieren.
Rheumabetroffene oftmals ohne Impfangebot
Menschen mit entzündlichem Rheuma und Autoimmunerkrankungen sollen nach der Impfverordnung mit hoher Priorität geimpft werden. Von dieser Impfpriorisierung wird jedoch immer häufiger abgewichen.
Inzwischen hat Bundesgesundheitsminister Spahn sogar angekündigt, die Priorisierung im Juni beenden zu wollen, obwohl viele chronisch kranke Betroffene nach wie vor nicht geimpft sind. Rheuma-Patienten berichten immer noch von erheblichen Problemen, Termine zu erhalten, auch wenn das nach den offiziellen Verlautbarungen eigentlich schon möglich wäre.
„Eltern von chronisch kranken Kindern nicht vergessen!“
Ebenfalls unklar ist nach wie vor, wie Eltern von Kindern mit entzündlichem Rheuma eine Impfung erhalten können. „Da die Kinder bis auf Weiteres nicht selbst geimpft werden können, müssen Kontaktpersonen chronisch kranker Kinder ebenfalls in die Priorisierung aufgenommen werden. Bei Kindern mit schweren Erkrankungen muss eine zusätzliche Erkrankung mit COVID-19 auf jeden Fall vermieden werden. Daher sollten nicht nur Kontaktpersonen von pflegebedürftigen Personen und Schwangeren geimpft werden, sondern auch die Eltern von chronisch kranken Kindern. Wir dürfen diese Gruppe von Menschen in der aktuellen Situation nicht im Ungewissen lassen, sie brauchen einen besonderen Schutz!”, forderte Schmale-Grede.