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Zielgerichtete, synthetische Basismedikamente

Die neueste Untergruppe der Basismedikamente sind die zielgerichteten, synthetischen Basismedikamente, die im klinischen Sprachgebrauch auch mit dem englischen Wort tsDMARDs (targeted synthetic Disease Modifying Anti-Rheumatic Drug) abgekürzt werden.

Medikamente aus dieser Gruppe sind erst seit 2015 (Apremilast), 2017 (Tofacitinib und Baricitinib) und 2020 (Upadacitinib) auf dem deutschen Markt erhältlich. Es handelt sich um chemisch hergestellte Wirkstoffe. Das Besondere an ihnen ist, dass sie speziell als Mittel gegen ein einzelnes „Ziel“(Janus-Kinasen oder Phosphodiesterase-4) entwickelt wurden. Diese Ziel-Substanz ist für die rheumatische Erkrankung mitverantwortlich.

Im Gegensatz zu den Biologika fangen die tsDMARDs nicht entzündungsfördernde Botenstoffe im Blut ab, sondern wirken innerhalb der Zellen und unterbrechen dort den Signalweg, der Entzündungen fördert. Die Wirkung der JAK-Inhibitoren ist beispielsweise bei der rheumatoiden Arthritis der der Biologika vergleichbar.

Diese Medikamentengruppe braucht nicht gespritzt zu werden, sondern kann als Tabletten eingenommen werden.

JAK-Inhibatoren

PDE-4-Hemmer

  • Wirkstoffname: Apremilast 
    Handelsname: Otezla®, Apremilast Accord®

Zielgerichtete, synthetische Basismedikamente im Steckbrief

  • Apremilast

Handelsname: Otezla und andere

Wirkprinzip: Hemmung der Phosphodiesterase-4 (PDE4)

Dosierung: Am ersten Tag morgens 10 mg, innerhalb von sechs Tagen steigt die Dosis täglich um 10 mg auf zweimal täglich je 30 mg als Tablette (Dauerdosis).

Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber Apremilast, erblich bedingte Unverträglichkeit von Galaktose, Laktasemangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption

Mögliche Nebenwirkungen: Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen bessern sich meist nach dem ersten Therapiemonat. Selten kann es unter Apremilast zu Depressionsneigung oder Verstärkung einer Depression kommen. In diesem Fall ist eine Unterbrechung der Therapie und eine Kontaktaufnahme mit der behandelnden Ärztin odert dem behandelnden Arzt erforderlich.

Hinweise: Apremilast darf nicht in der Schwangerschaft eingenommen werden. Bei schweren Infekten mit Fieber bitte die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt aufsuchen und gegebenenfalls mit der Therapie pausieren. Es besteht eine Wechselwirkung (Wirkabschwächung von Apremilast) bei gemeinsamer Gabe mit bestimmten Medikamenten zur Behandlung von Tuberkulose, Krampfanfällen und Depressionen, die den Abbau von Apremilast in der Leber beschleunigen.

  • Baricitinib

Handelsname: Olumiant

Wirkprinzip: Januskinase-Hemmer

Dosierung: 4 mg einmal täglich

Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Baricitinib, Schwangerschaft

Mögliche Nebenwirkungen: Sehr häufig: Infektionen der oberen Atemwege, erhöhte Cholesterinwerte. Häufig: Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Gürtelrose. Gelegentlich, aber schwerwiegend: tiefe Venenthrombose und Lungenembolie.

Hinweise: Für Patientinnen und Patienten ab 75 Jahren ist eine Dosisreduktion auf 2 mg einmal täglich empfohlen. Infektionen ausschließen, insbesondere Tuberkulose, Hepatitis B und Hepatitis C. Keine Impfung mit Lebendimpfstoffen. Kombination mit Methotrexat empfohlen.

  • Filgotinib

Handelsname: Jyseleca

Wirkprinzip: Januskinase-Hemmer

Dosierung: 200 mg einmal täglich

Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Filgotinib, schwere Infektionserkrankungen, Schwangerschaft

Mögliche Nebenwirkungen: Übelkeit, Infektionen, insbesondere der oberen Atemwege und des Harntrakts, Schwindel

Hinweise: Patientinnen und Patienten ab 75 Jahren und solche mit mittelschwerer oder schwerer Nierenfunktionsstörung: Dosisreduktion auf 100 mg einmal täglich empfohlen. Infektionen ausschließen, insbesondere Tuberkulose, Hepatitis B und Hepatitis C. Mögliche Risikoerhöhung für tiefe Venenthrombose beziehungsweise Lungenembolie. Keine Impfung mit Lebendimpfstoffen. Kombination mit Methotrexat empfohlen.

  • Tofacitinib

Handelsname: Xeljanz

Wirkprinzip: Januskinase-Hemmer

Dosierung: 5 mg zweimal täglich als Filmtabletten. Umstellung auf Retardtablette (11 mg einmal täglich) möglich.

Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Tofacitinib, schwere Infektionserkrankungen, schwere Leberfunktionsstörung, Schwangerschaft und Stillzeit

Mögliche Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Infektionen, insbesondere der oberen Atemwege, Husten, Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Bluthochdruck, Blutarmut (Anämie), Muskel- und Gelenkschmerzen, Hautausschlag. Gelegentlich, aber schwerwiegend: tiefe Venenthrombose und Lungenembolie. Hinweise: Infektionen ausschließen,  insbesondere Tuberkulose, Hepatitis B und Hepatitis C. Keine Impfung mit Lebendimpfstoffen. Kombination mit Methotrexat empfohlen.

  • Upadacitinib

Handelsname: Rinvoq

Wirkprinzip: Januskinase-Hemmer

Dosierung: 15 mg einmal täglich

Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Upadacitinib, schwere Infektionserkrankungen, schwere Leberfunktionsstörung, Schwangerschaft

Mögliche Nebenwirkungen: Infektionen, insbesondere der oberen Atemwege, Husten, Fieber, Übelkeit, erhöhte Blutfettwerte, Gewichtssteigerung, erhöhte Leberwerte, erniedrigte Zahl weißer Blutkörperchen.

Hinweise: Infektionen ausschließen, insbesondere Tuberkulose, Hepatitis B und Hepatitis C. Mögliche Risikoerhöhung für tiefe Venenthrombose beziehungsweise Lungenembolie. Keine Impfung mit Lebendimpfstoffen. Kombination mit Methotrexat empfohlen.

Fachliche Beratung/Text:

Prof. Dirk O. Stichtenoth leitet das Institut für Klinische Pharmakologie an der Medizinischen Hochschule Hannover.

Dr. Johannes Heck arbeitet dort als Arzt.

Die Steckbriefe erschienen zuerst in der Mitgliederzeitschrift "mobil", Ausgabe 4-2024. Sechs Mal im Jahr erhalten nur Mitglieder der Deutschen Rheuma-Liga die Zeitschrift (jetzt Mitglied werden).