Zunächst sollte eine sorgfältige augenärztliche Untersuchung erfolgen. Dabei dokumentiert der Augenarzt nicht nur möglicherweise vorhandene Schäden auf der Augenoberfläche, sondern beurteilt auch das Augeninnere, also zum Beispiel Augeninnendruck, Netzhaut und Linse. Zu Beginn verordnet er konservierungsmittelfreie künstliche Tränenpräparate. Die Tropfen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Viskosität und Zusammensetzung. Meist müssen Betroffene mehrere Präparate ausprobieren, bis sie ein verträgliches und wirksames Mittel finden. Bei andauernden Beschwerden sollten sie die künstlichen Tränen täglich mehrmals eintropfen. Man teilt dazu die Wachperiode beispielsweise in vier gleichgroße Zeitabschnitte ein, also etwa vier mal vier Stunden. Verschlimmern sich die Beschwerden vor Ende eines Abschnitts, werden die Zeitabstände verkürzt.
Nachts können konservierungsmittelfreie Gele zum Einsatz kommen, die länger auf dem Auge verbleiben. Unter Umständen kommen diese auch tagsüber infrage. Allerdings verursachen sie manchmal ein dauerhaftes Schleiersehen. Bei starken Beschwerden können auch Salben helfen. Bei sehr empfindlichen und trockenen Augen kann trockene Raumluft unter Umständen die Beschwerden verstärken. Unterstützend hilft es, die Luft gut zu befeuchten und das Auge vor Wind und Wasser zu schützen, etwa beim Schwimmen. Der Wirkstoff Pilocarpin kann als Tablette die Bildung der Tränen stimulieren. In Kombination mit der künstlichen Tränenflüssigkeit kann dies die Augentrockenheit lindern.
Bei starken Augenreizungen sind kurzfristig kortisonhaltige Augentropfen angezeigt. Einige Patienten profitieren von der Gabe von Augentropfen mit dem Wirkstoff Ciclosporin A. Wichtig: Auch die Lidränder sollten in die Untersuchung mit einbezogen werden. Besonders die sogenannten Meibom-Drüsen, die für die äußere Fettschicht auf dem Tränenfilm sorgen, können durch Entzündung beeinträchtigt sein. Milde Wärme und eine Lidmassage können die Beschwerden lindern.